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Frauenkirche in Dresden – nach 60 Jahren wieder da 
 

Die Dresdner Frauenkirche gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in der Landeshauptstadt von Sachsen. Sie wurde in Jahren 1726 bis 1743 errichtet.
Im 12 Jahrhundert befand sich an ihrer Stelle eine kleine, romanische Kirche.
Im 14 Jahrhundert wurde sie ausgebaut und bekam ein Chorraum. Seit der Zeit der Reformation gehörte dieser Sakralbau der lutherischen Gemeinde. Im 18 Jahrhundert war die bestehende Kirche baufällig und zu klein für die immer größere Zahl der Menschen, die hier die Gottesdienste besuchten. Im Jahr 1722 wurde in Dresden beschlossen, eine neue Kirche zu bauen. Die Stadt beauftragte den deutschen Baumeister George Bähr mit der Planung. Im Jahr 1727 wurde die alte Frauenkirche abgetragen und nebenan entstand bis 1743 ein neues, barockes, protestantisches Sakralgebäude.

Frauenkirche war ca 42m breit, 50 m lang und 91m hoch. Eine Besonderheit stellte die große Kuppel aus Sandstein dar. Die Kuppel sollte ursprünglich aus Holz und Kupfer gebaut werden. Dieser Plan wurde wegen hohen Kosten verworfen. Es wurde eine schöne steinerne Kuppel gebaut. Sie hatte Außendurchmesser unten etwa von 26m, oben 10m und begann in der Höhe 40m über dem Boden. Ähnliche Kuppelkirche kann man in Venedig anschauen. Es ist die Kirche Santa Maria della Salute am Canal Grande.
Während des Siebenjährigen Krieges wurde Frauenkirche beschädigt. Es mussten umfangreiche Reparaturen vorgenommen werden. Durch verschiedene Baumassnahmen im Jahr1765 wurde versucht das Senken der Kuppel zu verhindern. Im 19 Jahrhundert erfolgten weitere Renovierungsarbeiten.

 

Die Dresdner Frauenkirche: Ein Tagebuch des Wiederaufbaus

 

Die Frauenkirche in Dresden, Wahrzeichen evangelischen Sakralbaus, zählt zu den wichtigsten Werken europäischer Baugeschichte. Sie ist das Wahrzeichen evangelischen Sakralbaus, zählt zu den wichtigsten Werken europäischer Baugeschichte - die Dresdner Frauenkirche, deren Kuppel die Silhouette von Elbflorenz prägt. Der neben dem Straßburger Münster größte Sandsteinbau der Welt trägt zugleich eine der größten steinernen Kirchenkuppeln nördlich der Alpen.
Die 'archäologische Rekonstruktion' wirft ein neues Licht auf die durch Quellenüberlieferung gut belegten Bauvorgänge des 18. Jahrhunderts. Zwischen 1726 und 1743 auf uraltem heiligen Ort errichtet, erlebte sie glanzvolle und düstere Tage. Als in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 Alliierte Dresden in Schutt und Asche bombten, läutete auch für dieses Kleinod der Weltkultur die Totenglocke.
Fast 50 Jahre lang eine Kriegsruine, wuchs "Steinerne Glocke" seit 1994 wieder in den Himmel. Weltweit gilt dieser Wiederaufbau, 179,9 Mio. Euro teuer, als einzigartig. Eine faszinierende Auferstehung, die für viele auch ein Stück Erfüllung ihrer Sehnsucht nach dem alten Dresden ist.

Zahlreiche historische Abbildungen und großformatige Farbfotos vermitteln ein umfassendes Bild von Geschichte und Gegenwart eines der bedeutendsten Baudenkmale Deutschlands.

 

Besonders problematisch war die Stabilisierung der absinkenden Kuppel. Dazu verwendete man fremde Materialien, die in die Innenpfeiler eingebaut wurden. Seit dem Jahr1930 wurden dafür Stahlbänder benutzt.
Als Nationalsozialisten zur Macht kamen, wurde Frauenkirche von Deutschen Christen, einer rassistischen, antisemitischen protestantischen Bewegung in Deutschland, zum Zentrum der deutschen Protestanten bestimmt.
Während des "Feuersturms" im Februar 1945 wurde die Kirche zerstört. Die Ruine sollte nie wieder aufgebaut werden, sondern als Mahnmal an den Zweiten Krieg erinnern. Über 40 Jahre lang lagen die Trümmern des Gotteshauses im Zentrum der Stadt.
Nach dem Mauerfall wurde beschlossen Frauenkirche wieder zu errichten. Die "Stiftung für den Wiederaufbau Frauenkirche“ kümmerte sich um das gesamte Bauvorhaben. Das neue Gebäude wurde überwiegend durch Spenden aus der ganzen Welt finanziert. Beim Bau wurde moderne Technik eingesetzt. In der Kirche befinden sich kilometerlange Elektroleitungen, ein Aufzug, Heizleitungen und die Räume sind klimatisiert. Am 27. Mai 1994 erfolgte die Grundsteinlegung. Es dauerte 9 Jahre bis die Frauenkirche fertig war und endlich, 60 Jahre nach ihrer Zerstörung, stand sie wieder da. Tausende Menschen aus aller Welt kamen nach Dresden zur feierlichen Einweihung der Kirche. Heutzutage gehört die Dresdner Frauenkirche zu bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Sehr populär und informativ sind die Führungen, die regelmäßig stattfinden. Es lohnt sich zur Aussichtsplattform der Kirche aufzusteigen. Von oben, von der 67m Höhe, hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und die Umgebung. Es besteht die Möglichkeit sich einen Audioguide zu leihen und in gewünschter Sprache (5 Sprachen zum Auswahl) Informationen über die Geschichte, Architektur und aktuelle Arbeiten der Kirche abrufen.
In der Frauenkirche finden, außer Gottesdiensten und Andachten, verschiedene kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Literaturabende sowie Vorträge statt.
Der Weihnachtsmarkt an der Frauenkirche in Dresden gehört traditionell zum Bild der Stadt im Dezember. Die Händler bieten Kunsthandwerke wie handgemachte Kerzen, mundgeblasene Glasartikel, Stoff -und Holzpuppen an. Es gibt auch viele Stände, die für leibliches Wohl der Besucher sorgen. Hier findet man typische für diese Region kulinarische Spezialitäten.
Dresdner Frauenkirche ist heutzutage ein offener Ort für alle Menschen.

 

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