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Cinque Terre - Riomaggiore - ein
Touristenmagnet
Riomaggiore liegt an der Mittelmeerküste in
Ligurien und ist das östlichste und südlichste
der Cinque
Terre Dörfern. Hier leben etwa 1700 Einwohner.
Laut mündlich übertragenen, alten Legende, die
mit keinen Urkunden historisch belegt ist, haben
sich in dieser Region im 8 Jahrhundert
griechische Flüchtlinge, die von dem Herrscher
Leone von Byzanz flohen, eingesiedelt. Diese
Menschen sollten nach einem Land suchten, das
geeignet für Oliven - und Weinanbau wäre.
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Das erste Mal wurde Riomaggiore urkundlich im
Jahr 1239 erwähnt. Im 13 Jahrhundert gehörte der
Ort, wie auch die anderen Dörfer der Cinque
Terre, zu der Seerepublik Genua. Unter der
genuascher Herrschaft erlebte Cinque Terre
wirtschaftlicher Aufschwung. Weinanbau und
Handel brachte den Orten Wohlstand. Die
hergestellten Weine wurden in Europa bekannt. In
Cinque Terre entstanden neue Kirchen und wurden
Verteidigungsanlagen errichtet. In der Zeit
wurden in der Region von Cinque Terre neun neue
Gotteshäuser gebaut.
Auf einem Hügel im Dorf befindet sich ein Teil
der damaligen Verteidigungsanlagen: das Schloss
von Riomaggiore mit Schlossmauern und zwei
großen Türmen. Hier von oben hat man einen
wunderbaren Ausblick aufs Meer und die Umgebung.
Vor dem Schloss steht das Oratorium von S. Rocco,
das im 15 Jahrhundert nach der Pest, als Dank
für die überstandene Epidemie errichtet wurde.
Zum Schloss führen ein Weg vom Bahnhof und ein
vom oberen Ende der Via Colombo.
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Cinque Terre: Ein Juwel an der
ligurischen Küste
Steilküsten und schwer zugängliche
Buchten stellt man sich in Italien nicht
vor, aber genau dies findet sich im
Nationalpark Cinque Terre. Die engen
Gassen mit den steilen Treppen lassen
abenteuerliche Gedanken entstehen: So
könnte man sich ein Piratenversteck der
Vergangenheit vorstellen.
Viel Sonne und Meer gibt es hier auch,
aber keine Strände, dafür fast senkrecht
ins Meer abfallende Felswände durch
Buchten unterbrochen, in denen sich die
fünf Orte Monterosso Al Mare, Vernazza,
Corniglia, Manrolo und Riomaggiore
befinden. Wer hier auf Sightseeingtour
gehen möchte, wird vergebens suchen.
Waren die Orte früher nur vom Meer aus
zugänglich, ist es heute möglich, mit
dem Zug zwischen den Dörfern hin- und
herzufahren. Die Bahnstrecke verläuft
größtenteils in Tunnels und kommt an den
Bahnhöfen zutage. Jeder der fünf Orte
ist eine Sehenswürdigkeit für sich.
Natürlich ist es auch heute noch möglich
mittels Schiff in die Dörfer zu
gelangen. Dies ist wahrscheinlich die
abenteuerlichste Art, die Cinque Terre
zu erkunden. Wer lieber zu Fuß geht,
kann die Orte auch über die zahlreichen
Wege erwandern. |
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Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes gehört die
Kirche S.Giovanni Battista aus dem 14
Jahrhundert. Ihre Fassade wurde im 1820 neu in
gotischen Stil errichtet. Das Fest zum Ehren des
Schutzheiligen Riomaggiore, San Giovanni
Battista, findet jedes Jahr am 24. Juni statt.
Jahrhunderte lang war das Dorf von der Außenwelt
fast abgeschnitten. Man konnte es nur auf einem
langen Fußweg oder vom Meer aus erreichen. Erst
im 19. Jahrhundert mit dem Bau der
Eisenbahnlinie und Serpentinenstrassen wurde die
Isolation des Ortes behoben. Es entwickelte sich
Tourismus.
Bis zum 20 Jahrhundert floss durch das Dorf ein
Fluss Rivus Maior, der heutzutage unterirdisch
verläuft. Vor den Häusern befanden sich Stege
und Boote. Wie die Ortschaft damals ausgesehen
hat, kann man an den Gemälden des bekannten
italienischen Malers Telemaco Signorini aus dem
19 Jahrhundert anschauen, der von der Landschaft
Cinque Terre fasziniert war.
Die Häuser in Riomaggiore wurden turmförmig am
Berghang zum Meer errichtet. Sie sind aus Stein
gebaut, haben farbigen Fassaden und
Schieferdächer. Die Gebäude bestehen meistens
aus zwei oder mehreren Stockwerken. Unzählige
Treppen und enge Gassen verbinden die auf
parallelen Ebenen angeordneten Gebäude. Eine
breite Hauptstrasse führt durch den Dorf zum
Hafen. Hier findet man zahlreiche Restaurants,
Bars und Geschäfte.
Ein romantischer, etwa 1 Kilometer langen Weg
(Via dell’Amore- Liebesweg) verbindet
Riomaggiore mit Manarola. Beim Wandern kann man
verschiedensten Pflanzen anschauen und
wunderschöne Küstenpanorama bewundern. Entlang
dieses Weges, an den Geländen und an den
Klippen, haben die Wanderer Hunderte von
Vorhängeschlössern als Zeichen der ewigen Liebe
befestigt. Die Wegstrecke ist leicht begehbar.
Die Haupteinkommensquellen der Einwohner des
Dorfes sind heutzutage Landwirtschaft und
Tourismus. In der Umgebung sieht man Weinreben,
Oliven und Zitronenbäume. Sehr bekannt ist
Sciachetrà Wein, der nur in Ligurien hergestellt
wird.
Jedes Jahr besuchen Millionen Touristen die
Küste von Ligurien. Manchmal ist es hier sehr
voll und Menschenmassen „überfluten“ die
Ortschaften. Trotzdem ist Cinque Terre Region
ein beliebtes Reiseziel.
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