Mumien in Palermo: Als Kriminalbiologe
an den dunkelsten Orten der Welt
Ob Italien, Kolumbien oder Vietnam - Wie
ein Indiana Jones der Kriminalbiologie
wird Mark Benecke in die verschiedenen
Länder dieser Welt gerufen, um dunkle
Geheimnisse aufzuspüren, brutale Morde
und unerklärliche Tötungen zu
untersuchen. Das Buch ist spannend,
natürlich ein wenig grauselig und eklig,
aber das war ja bei dem Autor zu
erwarten.
Das Werk "Die Mumien von Palermo" ist
sehr interessant, da er auf mehrere
populäre Themen eingeht, die den Leser
ganz bestimmt in Bahn halten werden. Da
ist z.B. die spontane Selbstentzündung,
die Alien-Autopsie, das Blutwunder der
Therese Neumann oder das Leichenöl der
Heiligen Walpurgis.
Ein ganz besonderer Fall sind die
Mumien, die in einem Kapuzinerkloster in
Palermo aufgefunden werden. Hunderte,
vielleicht tausende. Es werden
Mutmaßungen darüber angestellt, wie die
Mönche die ehemaligen Bewohner Palermos
mumifiziert haben und natürlich wird
auch auf die weltbekannte Mumie der
kleinen Rosalia eingegangen. Mark
Benecke lernt die Mönche kennen. Was
haben sie zu verbergen?
Die Mumien aus den Katakomben von
Palermo sind übrigens auch einen Besuch
wert, jedoch sollte man sich Zeit nehmen
und sie nicht nur als Schauobjekte
betrachten. |
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Noch bis Ende des 20.
Jahrhunderts herrschte hier die Mafia. Morde,
Gewalt und die Mafiakriege waren an der
Tagesordnung. Die Stadt zerfiel, die Häuser
waren nicht saniert, die Menschen lebten in
Angst. Die Einwohner haben gegen die Mafia
gekämpft und haben Erfolg. Heute ist Palermo
eine der sichersten Städte in Italien. Die
Wirtschaft und kulturelles Leben blühen wieder
auf. Ein so genannte „Antimafia Bürgermeister“
Leoluca Orlando ist sehr populär und wurde 4-mal
gewählt. Dank seiner Bemühungen wurde die Stadt
restauriert, die verfallenen Gebäude der
Altstadt saniert, die kulturellen Objekte, vor
allen Teatro Massimo, ein von den größten
Operhäuser in Europa, wieder aufgemacht. Die
Konzerte und Opernaufführungen finden hier
regelmäßig statt.
Palermo ist die Hauptstadt der Provinz Palermo
und der Autonomen Region Sizilien und mit über
650000 Einwohner gehört zu größten Städten des
Italiens.
Palermo ist eine alte Stadt. Sie wurde im 8
Jahrhundert v. Chr. von Phönizier gegründet. Die
bewegte Geschichte des Ortes kann man an
gebliebenen Monumenten und Kunstschätzen
erkennen. Die günstige Lage direkt am Meer und
die wunderbare Landschaft machten diese Stadt
zum Ziel von verschiedenen Eroberern. Die
Jahrtausende alte Bauwerke der verschiedenen
Völker und Kulturen, geben dieser Stadt einen
eigenartigen Charakter. Unter islamischer
Herrschaft in 9 Jahrhundert erlebte Palermo ein
Aufschwung. Sie wurde zu einer blühenden
Hafenstadt. Mit geschätzten etwa 100000
Einwohnerzahl, war sie so groß, wie die
damaligen islamischen Metropolen -Kairo oder
Bagdad. Im 11 Jahrhundert wurde Palermo von
Normannen erobert. In der „ normannischen Zeit“
wurden zahlreiche Kirchen und Paläste gebaut und
viele antike Kirchen umgebaut. Diese
Geschichtenzeugnisse stellen eine Verschmelzung
von arabischen, byzantinischen und normannischen
Stilen in der Baukunst dar. Die wunderschöne
Sommerresidenz La Zisa wurde im Stil eines
arabischen Wüstenschlosses gebaut. Die Kirchen
San Giovanni degli Eremiti und San Cataldo haben
auffällige, typisch arabische Kuppeln. Der
Normannenpalast ist eine Mischung von
verschiedenen An- und Umbauten und sein
ehemaliger Charakter ist dadurch verloren
gegangen. Im 12 Jahrhundert wurde die Stadt
unter Friedrich II zum kulturellen Zentrum. Hier
wunde die Sizilianische Dichterschule gegründet.
In Palermo studierte man Mathematik und Medizin.
Im 13 Jahrhundert verlor Palermo an Bedeutung.
Erobert nacheinander von Aragonier, Österreicher
und Bourbonen verfiel die Stadt in Armut.
Während des Zweiten Weltkriegs entstanden in
Palermo große Schäden. Der Wiederaufbau ging nur
schleppend voran. Ein Großteil der Menschen aus
der Altstadt verließ Zentrum und zog in die
neugebauten Häuser am Stadtrand um. Der Altstadt
war nicht saniert. Die Gebäude waren kaum
bewohnbar. Nach dem Krieg kamen nach Palermo
viele Menschen aus den ländlichen Regionen, so
dass die Einwohnerzahl schnell anstieg. Um die
Stadt herum wurden billig gebauten
Sozialsiedlungen errichtet. Der Wiederaufbau des
alten Zentrums wurde vernachlässigt. Die Mafia,
Korruption und die Misswirtschaft waren keine
guten Voraussetzungen für die Neuentwicklung des
schönen damals Ortes.
Erst jetzt gewinnt Palermo an Bedeutung. Sehr
wichtiger Wirtschaftssektor ist der zunehmende
Tourismus. Die verschiedene Industriebetriebe
wie: chemische Industrie, Schiffbau,
Maschinenbau, Möbelherstellung, oder
Textilindustrie beschäftigen viele Einwohner.
Die Landwirtschaft spielt auch eine wichtige
Rolle bei der Stadtentwicklung. In Palermo
trifft man an jeder Ecke Studenten. Hier
befindet sich bekannte, in 1806 gegründete
Universität Palermo. Außerdem kann man hier eine
Fachhochschule für Technik besuchen. Es gibt
auch Handelschulen, Musik- und Kunstschulen und
eine Theologische Fakultät.
Palermo ist eine kontrastreiche Stadt. Neben
wunderschönen, gepflegten Plätzen mit alten
Statuen und romantischen Brunnen befinden sich
dunkle, enge Straßen mit zerfallenen Ruinen und
nicht entsorgten Müllsäcken. Mehrere Museen und
Galerien laden zum Besuch ein. Die unzähligen,
wunderschönen Kirchen und Paläste stellen sehr
attraktive Fotomotive dar. Die Promenade am
Hafen von Palermo ist ein beliebtes Ziel für die
Spaziergänge. Kleine Cafes und viele Restaurants
sind gut von Touristen und Einheimischen
besucht. Auf den Straßen ist immer was los.
Viele Touristen besuchen Palermo. Die
verschiedenen Hotels mit unterschiedlichen
Preisen und Leistungen bieten die
Übernachtungsmöglichkeiten an. Es lohnt sich ein
Hotel in der Altstadt z nehmen, weil fast alle
Sehenswürdigkeiten zu Fuß oder mit einem Bus
problemlos erreichbar sind.
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