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Das antike Pompeji in Nähe von
Neapel
Das antike Pompeji liegt südlich von Neapel und
ist etwa 20 Kilometer von dieser Metropole
entfernt. Dieses eindrucksvolle Freilichtmuseum
befindet sich seit 1997 auf der UNESCO
Weltkulturerbe-Liste. Die Ausgrabungsstätte
liegt am Fuß des berühmten Vulkans Vesuv, am
Rand des modernen Städtchens Pompeji. Der kleine
Ort mit etwa 26.000 Einwohnern hat dank den
archäologischen Ausgrabungen jedes Jahr über 1
Million Besuchern. Für viele Menschen, die das
antike Pompeji besichtigen, ist das moderne
Pompeji ein Ausgangsort. Hier gibt es
verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten, man
kann essen gehen oder Andenken erwerben.
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Pompeji: Die größte Tragödie der Antike
Für alle Freunde
der Geschichte der Stadt Pompeji ist ein
neues Buch erschienen. Liebhaber
romanhafter Erzählungen wie auch die an
der realen Geschichte interessierte
kommen auf ihre Kosten. Noch nie wurde
das Leben in der antiken Stadt kurz vor
dem Untergang so anschaulich und
unmittelbar erzählt. Auch wer schon viel
über das Thema gelesen hat, wird in dem
Buch viel Neues finden. Am 23. Oktober
79 n. Chr. feiert die illustre
Gesellschaft Pompejis ein opulentes
Fest. Der bebende Vesuv wird das bunte
Treiben jäh beenden. Tausende von
Menschen fanden dabei den Tod. Die
untergegangene Stadt wurde fast 2000
Jahre später erst wieder entdeckt und
die Ausgrabungen laufen noch bis heute.
Der Autor, Alberto Angela, ist ein
Kenner der römischen Geschichte und hat
für das Buch umfangreich recherchiert.
Auf Basis neuester wissenschaftlicher
Erkenntnisse rekonstruiert der
renommierte Wissenschaftsjournalist er
in einem hochspannenden Countdown Stunde
um Stunde den Untergang der Stadt, den
eine Handvoll Menschen tatsächlich
überlebte.
So nebenbei erfährt man, wo in den
Häusern die Betten standen und wie das
Trinkwasser in die Hähne der Küchen kam.
So bietet Angela eine personalisierte
Sicht auf das Leben in Pompeji, den
Ablauf der Katastrophe und das „Leben
danach“. Eine sinnliche Reise in die
Welt der Antike, die tiefen Einblick in
das faszinierende Alltagsleben am Golf
von Neapolis vor 2000 Jahren
hinterlässt. |
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Nach einigen historischen
Überlieferungen wurde Pompeji in dem 8
Jahrhundert v.Ch. von Oskern gegründet. Andere
historische Quellen sprechen von der Gründung
der Stadt im 7 Jahrhundert von Etruskern. Der
Ort entstand am Ufer des Flusses Sarno, der in
der Nähe in den Golf von Neapel mündete. Dank
der günstigen Lage wurde antike Pompeji zu einem
wohlhabenden Handelsstadt. Die Stadt wurde in 5
Jahrhundert v.Ch von Samniten erobert, später
fiel sie unter römischen Einflussbereich.
Schon im Jahr 62 wurde Pompeji durch ein starkes
Erdbeben beschädigt. Die Spuren der Zerstörung
waren in der Zeit der gigantischen Katastrophe,
die siebzehn Jahre später stattfand, noch nicht
ganz beseitigt.
Im August im Jahr 79 wurde antikes Pompeji durch
einen gewaltigen Ausbruch des Vesuvs vernichtet.
Der genaue Ablauf dieser Katastrophe wurde von
einem Augenzeuge, Plinius den Jüngeren, einem
römischen Anwalt und Senator beschrieben.
Die Gegend blieb danach hunderte Jahre lang nur
wenig besiedelt. Im 16 Jahrhundert wurden dort
zufällig, bei den Entwässerungsarbeiten, Gänge
und Statuen unter der Erde entdeckt. Das antike
Pompeji wurde jahrelang geplündert und chaotisch
gegraben. Dabei wurde viel zerstört. Die
offiziellen, wissenschaftlichen Ausgrabungen
wurden erst im 18 Jahrhundert angefangen. Diese
Arbeiten dauern mit Unterbrechungen (Kriege,
Naturkatastrophen, fehlendes Geld) bis heute.
Die Archäologen haben einen Großteil der antiken
Stadt, die sich unter der meterhohen Schicht aus
Asche und Bimsstein befand, frei gelegt. Da die
Verschüttung luftdicht war, sind die
ausgegrabenen Befunde bestens erhalten. So
konnten die Wissenschaftler genau erfahren, wie
die Menschen in der Antike gelebt haben. Die
Schichten aus Lava und Asche haben die
untergegangene Stadt konserviert.
In dem antiken Pompeji lebten etwa 8000-10000
Einwohner. Dank dem fruchtbaren vulkanischen
Boden blühte in der Region die Landwirtschaft.
Es wurde Wein angebaut und Olivenöl hergestellt.
In der Stadt gab es viele Bäckereien, Garküchen
und Werkstätte. Es wurden gepflasterte Straßen
mit Steinhäusern und eindrucksvolle Stadtmauer
mit mehreren Stadttoren und Türmen ausgegraben.
Viele der Häuser besaßen ein Atrium und Brunnen
und waren mit wunderschönen Wandmalereien und
Mosaiken geschmückt. Für die Wasserversorgung
dienten, außer Brunnen, auch Aquädukt und
Zisternen. Man hat ein großes Forum mit
zahlreichen öffentlichen Bauwerken wie
Markthallen, Tempeln, Thermen und einer Basilika
ausgegraben. In den Thermen befanden sich
Latrinen. In der antiken Stadt fand man mehrere
Sportanlagen mit Schwimmbad, zwei Theater und
ein Amphitheater mit 20.000 Plätzen. Es wurde
ein Bordell entdeckt. In der erstarrten Lava
fand man Hohlräume, die von den Opfer, die unter
heißem, flüssigem Gestein Tod fanden, stammen.
Es wurden Gipsabdrücke der getöteten Menschen
angefertigt. Diese Gipsabgüsse zeigen
Menschengestalten, die wehrlos der Naturgewalt
ausgeliefert waren.
Die Archäologen haben heutzutage eine große,
zusätzliche Aufgabe die Befunde vor dem Verfall
zu schützen. Die Sonnenbestrahlung lässt die
Farben der Mosaiken verblassen, die Witterung
zerstört entdeckte Bauwerke. Auch die
Touristenmassen beschädigen die
Ausgrabungsstätte. Viele der Befunde wurden in
Museen (in Neapel und vor Ort) ausgestellt und
manche Areale der Ausgrabungsstätte sind für die
Touristen nicht mehr zugänglich. Trotzdem ist
die Ausgrabungsstätte von Pompeji nach wie vor
die bekannteste und meist besuchte
Sehenswürdigkeit am Golf von Neapel.
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