Die Karlsbrücke wurde im 14
Jahrhundert gebaut und ist eine der ältesten,
gotischen Steinbrücken in Europa. In Prag ist
sie die älteste erhaltene Brücke. Ihren heutigen
Namen bekam sie im Jahr 1870, vorher wurde sie
als „Prager Brücke“ oder „Kamenný most“ genannt.
An ihrer Stelle befand sich früher eine
Steinbrücke: die Judith-Brücke, die im Jahr 1172
gebaut wurde und im1342 vom Hochwasser
weggerissen wurde.
Die Karlsbrücke ist sehr malerisch und gut von
Touristen besucht. Sie ist ein beliebter
Treffpunkt in der Stadt. An beiden Seiten der
Brücke steht ein Turm: Malostranska vez auf der
Kleinseite und Staromeska vez von der Seite der
Altstadt. Die Türme sind für die Besucher
zugänglich. Von oben hat man einen schönen
Ausblick auf die Stadt und den Fluss. Auf Modau
verkehren zahlreiche Ausflugsschiffe, man kann
ein Boot oder Tretboot mieten.
Die Brücke ruht auf 16 Bogen und ist mit vielen
Heiligenfiguren und Figurengruppen an den beiden
Geländern geschmückt. Viele Statuen wurden durch
Witterung und Hochwasser beschädigt oder
zerstört. Nicht alle Figuren sind original,
manche sind durch die Kopien ersetzt und die
Originale kann man in Prager Volksmuseum
bewundern. Die meisten der heute nicht
wegzudenkenden Statuen wurden erst im 17 und 18
Jahrhundert auf die Karlsbrücke gebracht. Im 14
Jahrhundert wurde auf der Brücke das erste Kreuz
(aus Holz) aufgestellt. Er wurde im 17
Jahrhundert durch ein Kreuz aus Bronze ersetzt.
Die erste Statue des heiligen Nepomuk wurde 1683
auf die Brücke gestellt. Sie war bei Einwohnern
sehr populär und beliebt und dann, nach und
nach, kamen mehrere Figuren dazu. Die letzten
Figuren: St.Kyrill und St.Methodius brachte man
an die Brüstung im Jahr 1928.
Im Laufe der Zeit wurde die Karlsbrücke mehrmals
durch die Flutwellen beschädigt, letzte mal im
Jahre 2002, als Prag das schlimmste, seit 500
Jahren, Hochwasser erleben musste.
Auf der Brücke ist immer was los. Die Künstler
stellen ihre Bilder zum Verkauf dar und zeichnen
nach Wunsch die Porträts. Die Musiker
unterhalten die Menschenmengen mit Gesang und
Gitarenspiel und viele Souvenirverkäufer bieten
verschiedenen Andenken zum Kauf an. Abends
kann man viele atemberaubende Fotos von dem
erleuchteten Prager Burg machen.
Die Karlsbrücke hat einen hohen historischen
Wert und gilt als Wahrzeichen der Stadt.
Jahrelang war sie eine einzige Verbindung
zwischen den beiden Ufern von Modau. Hier führte
der Königsweg von der Altstadt zur Burg, eine
Strecke, die böhmischen Könige am Tag ihrer
Krönung traditionell absolvierten. Der
Krönungsweg begann am ehemaligen Sitz der Könige
- Königspalast und führte über die festgelegten
Straßen und Plätze von der Altstadt, über die
Karlsbrücke zum Brückenturm, wo der König
symbolisch einen Stadttorschlüssel vom
Bürgermeister bekam, und weiter hoch zur Burg,
zur Kathedralle St.Veitsdom.
An der Karlsbrücke wurden 1648 Schweden und im
Jahr 1744 Preußen aufgehalten.
Die Brücke wurde von 2007 bis 2010
umfangreich renoviert. Sie wurde unter dem
Wasser saniert und ihr Mauwerk oberhalb der
Wasseroberfläche wurde erneuert. Die Statuen
wurden besser und attraktiver beleuchtet und die
Brücke bekam Gaslampen. Durch die Gasbeleuchtung
ist das romantische Bild der Karlsbrücke
unterstrichen, was auf den vielen Fotografien
festgehalten wurde. Die Brücke gehört zu den
meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Prag. Jeden
Tag kommen hier Tausende Besuchern, die diese
wunderschöne Karlsbrücke bewundern und
hervorragende Fotos von dort schießen. Diese
Brücke ist einmalig und für jeden Tourist ein
Muss in seinem Besichtigungsprogramm.
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