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Kirchen auf der Dominsel in
Breslau
Dominsel ist ein besonders interessanter
Stadtteil von Breslau. Sie kann über eine
malerische, aus Stein und genietetem Stahl
gebaute Dombrücke erreicht werden. Diese Brücke
nennt man auch "die Brücke der Verliebten". An
den Brüstungen haben Tausende von Paaren, als
Zeichen der ewigen Liebe, bunte Schlösse
aufgehängt. Die Brücke wurde im 19 Jahrhundert
errichtet. Dominsel ist seit dem 19. Jahrhundert
keine wirkliche Insel mehr, da damals die Stadt
Breslau den nördlichen Arm der Oder zuschütten
ließ. Der Name des Ortsteils ist aber geblieben.
Die eindrucksvollen Statuen der Heiligen Hedwig
und Johannes des Täufers, die sich an den beiden
Seiten, direkt von der Brücke befinden, scheinen
die Besucher zu begrüßen.
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Dominsel gilt als der älteste Teil von Breslau,
einer über 1000 Jahre alten Stadt. Die
slawischen Siedlungen an der Oder reichen in das
6 Jahrhundert zurück. Auf der Dominsel befand
sich im 10 Jahrhundert eine slawische
Burganlage. Innerhalb dieser Anlage wurde der
Dom errichtet. Die Ausgrabungen unter der Kirche
haben gezeigt, dass der erste Dom aus Naturstein
gebaut wurde. Es wurde auch entdeckt, dass an
dieser Stelle andere, noch ältere Kirchen
standen, deren Ruinenreste gefunden wurden. Auch
vor dem ersten christlichen Sakralgebäude befand
sich hier vermutlich eine heidnische Kultstätte.
Im Mittelpunkt der Dominsel sieht man die
eindrucksvolle Johanniskathedrale. Sie wurde im
Zweiten Weltkrieg in 70 % beschädigt und nach
1945 wieder aufgebaut. Ursprüngliche, die in der
zweiten Hälfte des 11 Jahrhundert errichtete
romanische Kirche, wurde während der
Jahrhunderte vergrößert und schön eingerichtet.
An dem Gebäude kann man verschiedenen
architektonischen Stilen erkennen, wie Gotik,
Renaissance und Barock. Der Besucher kann mit
einem Fahrstuhl bis nach oben der Kathedralle
fahren und von dort unvergessliche Fotoaufnahmen
machen. Der Ausblick ist wahrlich phantastisch.
Die zweitgrößte Kirche auf der Dominsel ist die
Stiftskirche zum Heiligen Kreuz und St.
Bartholomäus. Die Grundmauern und Chor wurden im
13 Jahrhundert errichtet, aber die Kirche erst
im 14 Jahrhundert fertig gestellt. Wie meisten
Kirchen wurde auch die Kreuzkirche im Laufe der
Zeit umgebaut und erweitert. Das Sakralgebäude
hat einen außergewöhnlichen Grundriss in Form
eines Kreuzes und ist zweigeschossig.
Sehenswert ist eine kleine romanische
Ägidienkirche aus der ersten Hälfte des 13.
Jahrhunderts. Sie gehört zu den ältesten
Sakralbauten in Breslau. Auf der Dominsel
befinden sich weiter interessante
Sehenswürdigkeiten wie die Martinskirche aus dem
13 und 14 Jahrhundert und Kirche St. Peter und
Paul aus dem 15 Jahrhundert. Es lohnt sich ein
Besuch im Erzdiözesenmuseum, einem Gebäude aus
dem Jahr 1886. Hier kann man eine große Sammlung
von der Sakralkunst anschauen.
Noch in heutiger Zeit ist Dominsel eine Oase der
Ruhe. Abends zündet der Laternenanzünder die
Gaslaternen an. Von der Dominsel aus kann man
verschiedene Rundfahrten auf der Oder mit einem
Schiff unternehmen. Es gibt hier auch
Gondelfahrten.
Gleich neben der Dominsel liegt die Sandinsel.
Sehenswert ist hier die Kirche St. Maria auf dem
Sande aus dem 14. Jahrhundert.
In der unmittelbaren Nähe der Dominsel befindet
sich der Botanische Garten, der im 19
Jahrhundert angelegt wurde. Heutzutage beträgt
seine Fläche etwa 7,5 Hektar. Hier kann man sich
wunderbar entspannen. Im Garten gibt es
zahlreiche Wanderwege. Oft dient der Botanische
Garten als Veranstaltungsort für Konzerte im
Freien, die sehr beliebt und populär bei
Breslauer sind.
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